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28. Februar 2023

Lesezeit: 3 Minuten

Dass sich Reifen beim Autofahren abnutzen, liegt in der Natur der Sache. Übermäßiger Verschleiß bei Reifen muss allerdings nicht sein. Daher lohnt es sich, wenn Sie Ihre Kosten für Reifenersatz auf Ausreißer überprüfen, deren Ursachen kennen und abstellen.

Reifenmanagement gehört zum Fuhrparkmanagement

Reifen rechtzeitig zu ersetzen, gehört zu Ihren Fuhrparkmanagement-Aufgaben. Denn intakte Reifen an Ihren Firmenfahrzeugen beugen übermäßigem Verschleiß und Kraftstoffverbrauch vor und helfen so, Betriebskosten zu sparen. Außerdem ist die Bodenhaftung von Reifen ein wichtiger Sicherheitsaspekt im Straßenverkehr.

§ 36 der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) – Bereifung und Laufflächen – schreibt eine Mindestprofiltiefe von 1,6 mm gesetzlich vor. Der ADAC sieht dies allerdings als absolutes Minimum in Sachen Sicherheit. Er empfiehlt stattdessen mindestens 3,0 mm für Sommerreifen und 4,0 mm für Winter- oder Ganzjahresreifen. Das erklärt auch, dass Anbieter von Flottenleasing, die das Reifenmanagement für Sie übernehmen, beim Reifenprofil ebenfalls von den gesetzlichen Vorgaben zur Mindestprofiltiefe abweichen und einen früheren Reifenersatz vor Erreichen der 1,6-mm-Grenze empfehlen.

Ein ressourcenschonender Umgang wird auch in der EU weiter vorangetrieben. So sehen die von der EU-Kommission vorgeschlagenen neuen Euro-7-Emissionsnormen Grenzwerte für die Partikelemissionen von Bremsen und Regeln für die Emission von Mikroplastik durch Reifen vor – und zwar für alle Fahrzeuge unabhängig von ihrem Antrieb.

Identifizieren Sie Ausreißer beim Reifenersatz!

Indikator für übermäßigen Reifenverschleiß sind hohe Kosten durch häufigen Bezug von neuen Reifen und Bremsen, die für die Laufleistung des Fahrzeugs unüblich sind. Unsere typische Verteilung der Gesamtbetriebskosten für Pkw und für Transporter hilft Ihnen zu beurteilen, ob Ihre Flotte gut aufgestellt ist oder ob Sie bei bestimmten Kostenarten im Vergleich zu hoch liegen.

Drei Ursachen, warum Reifen übermäßig verschleißen

Wie kommt es, dass sich gleiche Reifen trotz gleicher Voraussetzungen – also bei vergleichbaren Fahrzeugmodellen mit ähnlichen Laufleistungen und bei vergleichbaren Witterungsverhältnissen – bei einigen Fahrern schneller abfahren als bei anderen?

1. Ihre Fahrer haben nicht für einen optimalen Reifendruck gesorgt

Diejenigen Ihrer Fahrer, die mit Reifen ohne optimalen Luftdruck unterwegs sind, riskieren längere Bremswege, Reifenplatzer und gefährlicheres Kurvenverhalten. Der optimale Reifendruck ist aber nicht nur wichtig für die Sicherheit beim Autofahren. Er hilft auch, Kraftstoff zu sparen, und sorgt gleichzeitig für eine längere Lebensdauer der Reifen: Wird der empfohlene Reifendruck um 0,2 bar unterschritten, müssen Sie schon mit einer 10 % geringeren Lebensdauer der Reifen rechnen. Bei –0,4 bar reduziert sich die Lebensdauer um bis zu 30 % und bei –0,6 bar sogar um 45 %.

Reifendruckkontrollsysteme (RDKS), die seit 2014 Pflicht für Neufahrzeuge sind, warnen Ihre Fahrer, wenn während der Fahrt der Luftdruck in einem Reifen abfällt. Sie zeigen jedoch nicht, wie kontinuierlich Luft verloren geht. Daher sind sich der Deutsche Verkehrssicherheitsrat und der ADAC einig, dass die Überprüfung des Reifenluftdrucks unbedingt regelmäßig erfolgen sollte.

Wo finden Ihre Fahrer Angaben zum optimalen Reifendruck? Autohersteller geben den richtigen Reifenfülldruck für Sommerreifen und Winterreifen vor. Die Angaben zum richtigen Reifendruck finden sich z. B. in der Bedienungsanleitung, an der Stirnseite oder B-Säule bei geöffneter Fahrertür, an der Innenseite des Tankdeckels oder auf einem Aufkleber im Handschuhfach. Achtung: Wenn Sie Urlaubsfahrten bei der Firmenwagen-Privatnutzung gestatten, sollten Ihre Fahrer den Reifendruck bei voll beladenem Auto entsprechend erhöhen.

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Lassen Sie Ihre Dienstwagenfahrer ihre Reifen, auch von Poolfahrzeugen, mindestens alle 14 Tage oder bei jedem zweiten Tankstopp auf Luftdruckverlust sowie auf weitere Mängel wie Risse oder abgefahrene Profile überprüfen.

2. Ihre Fahrer haben den saisonalen Reifenwechsel verpasst

Reifen, die nicht an Witterungsverhältnisse angepasst sind, fahren sich schneller ab. Je nach Hersteller ist das Profil von Neureifen in der Regel zwischen 8,0 und 9,0 mm tief. Saisonal eingesetzt hält nach unseren Verschleißanalysen ein Satz Sommerreifen circa 50.000 km und ein Satz Winterreifen durchschnittlich knapp 40.000 km.

Sie können davon ausgehen, dass Sommerreifen aufgrund ihrer härteren Gummimischung im Sommer im Gegensatz zu Winter- und Ganzjahresreifen eine höhere Verschleißgrenze haben. Vorausgesetzt, sie werden bei winterlichen Temperaturen gefahren, nutzen sich Winterreifen aufgrund ihrer weicheren Gummimischung im Gegensatz zu Sommer- und Ganzjahresreifen langsamer ab.

Happy Customer_L

Verpflichten Sie Ihre Fahrer, die Umrüstung von Sommer- auf Winterreifen bzw. von Winter- auf Sommerreifen den Jahreszeitenwechseln angepasst rechtzeitig durchzuführen. Eine eingängige Faustformel dafür ist „Von O(stern) bis O(ktober)“ – und umgekehrt.

3. Ihre Fahrer haben keinen nachhaltigen Fahrstil

Dienstwagenfahrer mit einem auffälligen Fahrstil, geprägt durch starkes Bremsen und starkes Beschleunigen, nutzen ihre Reifen schneller ab und haben in der Regel einen höheren Kraftstoffverbrauch als moderate und vorausschauende Fahrer. Dabei werden auch Schäden wahrscheinlicher, die über die übliche Abnutzung hinausgehen.

Happy Customer_L

Auch wenn Ihr Arbeitgeber den Ersatz von Sommer- und Winterreifen als Betriebskosten übernimmt, entbindet dies Ihre Fahrer nicht von ihrer Pflicht, Dienstfahrzeuge sorgfältig, schonend und wirtschaftlich zu fahren. Halten Sie diese Vereinbarung in Ihren Dienstwagenüberlassungsverträgen fest.

Reifen im Dienstwagenüberlassungsvertrag

Zur Pflege und Wartung von Reifen können Sie Ihre Fahrer im Dienstwagenüberlassungsvertrag verpflichten. Nutzen Sie das bearbeitungsfreundliche Word-Format unseres exemplarischen Musters eines Dienstwagenüberlassungsvertrags.

Fazit: Bei der Reifenschonung kommt es auf Ihre Fahrer an

Kurze Haltedauern reduzieren Reifenersatz

Dies ist sicher nicht das einzige Kriterium, um die Haltedauer von Firmenfahrzeugen in Ihrer Flotte festzulegen. Erfahren Sie in unserem Wegweiser, wie sich strategische Fuhrparkentscheidungen auf Ihre Referenzraten auswirken.

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