Erste Schritte zur E-Mobilität bei Transportern
Was sollten Sie bei der Einführung von elektrisch betriebenen Transportern beachten? Was spricht dafür, was dagegen?
Lesezeit: 11 Minuten Sind Sie noch zurückhaltend, wenn es darum geht, Elektrotransporter für Ihr Unternehmen anzuschaffen? Dann geht es Ihnen sicher ähnlich wie vielen für eine Transporterflotte verantwortlichen Fuhrparkleitern. Bestimmt haben Sie relevante Gründe aus Ihrer Praxis, die gegen eine Einführung von E-Transportern sprechen.
Haben Sie Bedenken, dass bei per se schwereren E-Fahrzeugen die maximal zulässige Menge an Zuladung für Ihre Zwecke nicht ausreicht? Oder dass das Gewicht von wichtigen Ein- und Aufbauten die notwendige Mindestreichweite gefährdet? Aber was ist, wenn sich Ihre Vorbehalte gar nicht bewahrheiten? Denn Sie können davon ausgehen, dass sich das E-Transporter-Portfolio der Hersteller ständig weiterentwickelt.
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Spezifikationen von E-Transportern und Dieseltransportern im Vergleich
Der Markt sowie die Modellpalette für Elektrotransporter bis zu einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 t sind in ständiger Entwicklung. Die Lösungsvielfalt in diesem Segment nimmt zu und Batteriekapazitäten werden schrittweise erhöht. Viele Hersteller versuchen durch beispielhaften Einsatz von alternativen Werkstoffen, wie Faserverbundwerkstoffen, das Eigengewicht der Fahrzeuge zu reduzieren. Das erklärte Ziel: den Einsatz ihrer Fahrzeuge mit Blick auf die Reichweite – in Abhängigkeit von der Zuladung, Ausstattung und der Nutzung externer Verbraucher – zu optimieren.
Legen Sie zunächst Ihre Anforderungen an die Beschaffenheit Ihrer Transporter fest. Dies ist wichtig, um zu entscheiden, welche technischen Fahrzeugkriterien besonders wichtig sind, um den Einsatzzweck zu erfüllen.
- Leistung: Wie leistungsstark bzw. angemessen motorisiert müssen Ihre Transporter sein, damit sie bei maximal zulässigem Gesamtgewicht und ggf. in Zugkombination auf den vorgesehenen Anfahrtswegen (Stadt oder Autobahn, in flachem oder bergigem Gelände) ein sicheres Beschleunigen gewährleisten?
- Zulässiges Gesamtgewicht und Nutzlast: Reicht das zulässige Gesamtgewicht aus bzw. wie hoch muss die mögliche Zuladung sein, damit Sie das zulässige Gesamtgewicht bei Ihren Transporten nicht überschreiten?
- Verbrauch: Erfüllen die Transporter Ihre Ansprüche an verbrauchsarme und damit wirtschaftliche Fahrzeuge?
- Reichweite: Ist die Reichweite der Transporter für die zurückzulegenden (Teil-)Strecken für ihre Einsatzzwecke ausreichend?
- Radstand: Wie groß muss der Radstand, also der Abstand zwischen den Mittelpunkten der Vorder- und Hinterachse, sein, damit genug Ladefläche vorhanden ist, ohne dass die Wendigkeit und Stabilität der Fahrzeuge beeinträchtigt werden?
- Volumen: Wie groß muss das Laderaumvolumen Ihrer Transporter mindestens sein, um Ihre Güter mit ihren entsprechenden Abmessungen zu befördern?
So sind E-Transporter im Vergleich zum Verbrennerpendant aufgestellt
Wie die Bandbreite der hier aufgeführten technischen Parameter in den Antriebsvarianten Elektro und Diesel zeigt, wird der Einsatz elektrischer Antriebe in der Transporterflotte für viele Fälle realistischer. Ob dies Ihren Ansprüchen im Tagesgeschäft genügt, sollten Sie praktisch prüfen.
Informieren Sie sich im Folgenden zunächst über die Vorteile und Nachteile, die sich aus dem Einsatz von Elektrotransportern aus unserer Sicht zurzeit ergeben.
Schaffen Sie praxistaugliche Transporter an!
Ihre Transporter sind ein wesentliches Werkzeug zur Erfüllung Ihres Geschäftsauftrags. Nicht nur die Fahrerkabine, sondern auch der Laderaum als Arbeitsplatz Ihrer Mitarbeiter muss daher funktional, praxistauglich und sicher eingerichtet sein. Nutzen Sie unsere Empfehlungen für eine Transporterkonfiguration, um keine Fehlinvestitionen zu riskieren.
Pro: Was spricht für die Einführung von E-Transportern?
Großen Speditionen, die ihre Routen in- und auswendig kennen, fällt es leichter, ihren Betrieb auf E-Mobilität umzustellen und als E-Pioniere in einen eigenen Ladepark zu investieren. In anderen Branchen, z. B. bei Servicetechnikern und Handwerkern, ändern sich Routen und Aufgaben häufig von Tag zu Tag. Außerdem bieten Firmengelände von kleinen und mittleren Unternehmen oft weniger Kapazitäten für eine eigene Ladeinfrastruktur. Wir erläutern Ihnen neun gute Gründe, warum auch Ihre Nutzfahrzeuge wirtschaftlicher und nachhaltiger unterwegs sein können, wenn Sie in Zukunft E-Transporter anschaffen.
1. Wachsendes innovatives Fahrzeugangebot Transporterhersteller erweitern stetig ihr Angebot an Kleintransportern und Transportern mit rein elektrischem Antrieb. Dabei offerieren sie eine Vielzahl von Maßen, Gewichtsvarianten und Ausstattungen analog zu ihren Dieselvarianten.
Durch neue Hersteller am deutschen Markt erhöht sich der Wettbewerbsdruck unter den Anbietern, ihre Fahrzeuge technisch und qualitativ weiterzuentwickeln, um Kapazitäten, Reichweiten und Ladegeschwindigkeiten zu erhöhen.
- So stehen immer mehr Modelle mit höheren Nutz- und Anhängelasten zur Wahl.
- Mit neuen Bordnetzen, also der Gesamtheit aller elektrischen Komponenten im Fahrzeug, werden Ladekapazitäten erhöht und damit Standzeiten durch Beladungen reduziert.
- Und auch die schon bekannte Wärmepumpe im E-Auto nutzen Transporterhersteller, um die Reichweite zu erhöhen.
2. Gewichtsreduzierung mit damit einhergehender Nutzlastoptimierung Es ist heute schon möglich, E-Transporter im Gewicht zu optimieren, z. B. unter Verwendung von leichten und widerstandsfähigen Faserverbundwerkstoffen für Karosserie und für Ein- und Aufbauten. Dies ermöglicht Ihnen schon jetzt mehr Zuladung bis zum zulässigen Gesamtgewicht.
3. Herstellergarantie für Batterien Gerade, wenn Sie Transporter als Arbeitsmittel mit passgenauen Ein- und Aufbauten sowie Ausstattungen anschaffen, verbleiben diese normalerweise viele Jahre in Ihrem Unternehmen, auch beim Flottenleasing. Für den Fall, dass Batterien über die Jahre der Nutzung an Kapazität verlieren und sich dadurch die Reichweite reduziert, geben Hersteller bei Transportern Garantien für ihre Hochvoltbatterien. So garantieren sie die Aufrechterhaltung einer bestimmten Batteriekapazität (z. B. 70 %) für Nutzungsdauern von bis zu acht Jahren und Laufleistungen von bis zu 300.000 km.
4. Verringerung von Standzeiten Sind Ihre Transporter essenziell für Ihr Geschäft, kann jeder ungenutzte Tag wirtschaftliche Einbußen für Ihr Unternehmen bedeuten. Da jedoch der Wartungs- und Reparaturaufwand bei E-Transportern geringer als bei Dieselfahrzeugen ist, verringert sich der Zeitraum, in dem Fahrzeuge nicht einsatzfähig sind.
5. Konnektivität und Optimierung der logistischen Einsatzplanung Ein großer Vorteil von E-Mobilität ist die Vernetzung von Fahrzeugen mit digitalen Diensten und anderen Geräten wie Smartphones. So können Sie Fahrtdaten einfacher auswerten, wenn Ihnen Fahrzeugdaten wie Batterieladung, Reichweite, Energieverbrauch und Streckenprofile übermittelt werden.
6. Keine CO2-Emissionen im laufenden Betrieb Das EU-weite Verkaufsverbot für neue Verbrenner ab 2035 betrifft auch leichte Nutzfahrzeuge wie Transporter bis 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Da Transporter mit rein elektrischem Antrieb beim Fahren keine Treibhausgasemissionen erzeugen, reduziert sich der CO2-Fußabdruck von Betreibern einer E-Transporter-Flotte. So kann Ihr Unternehmen nicht nur von THG-Prämien, sondern auch von einer positiveren Bewertung im ESG-Rating profitieren. Auch wenn die Aufhebung von weiteren Umweltzonen in Deutschland zur Diskussion steht, gibt es derzeit noch 36 Umweltzonen, die E-Transportern mit grüner Plakette offenstehen.
7. Geringe Geräuschemissionen Auch Verkehrslärm belastet die Umwelt. Dank E-Antrieb sind nahezu geräuschlose Durchfahrten in Innenstädten und Ruhezonen möglich. Beim Anfahren und bei niedrigen Geschwindigkeiten sind E-Fahrzeuge deutlich leiser als Dieselfahrzeuge. Da die Kraft von Elektromotoren mit einem höheren Wirkungsgrad im Vergleich zum Diesel nahezu verlustfrei auf die Straße gebracht wird, sind Fahrer von E-Transportern durch das komfortable Fahrverhalten entspannter unterwegs.
8. Förderung durch Staat und Bundesländer Informieren Sie sich auch über Landesförderprogramme für E-Mobilität und Ladeinfrastruktur in Ihrem Bundesland und staatliche Förderung, den sog. Investitionsbooster für gekaufte E-Fahrzeuge, der im Jahr der Anschaffung eine 75-prozentige Sonderabschreibung für leichte elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge ermöglichen kann.
9. Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur E-Transporter können an öffentlichen Ladepunkten aufgeladen werden, die für E-Fahrzeuge im Allgemeinen zugänglich sind. Zum 1. Juli 2025 sind laut Bundesnetzagentur in Deutschland bereits 172.150 öffentliche Ladepunkte in Betrieb – 131.373 Normalladepunkte und 40.777 Schnellladepunkte. Bis 2026 will das Bundesministerium für Verkehr (BMV) mit dem Deutschlandnetz 9.000 zusätzliche Schnellladepunkte für Elektroautos schaffen: Sie entstehen in Regionen, in Städten und an unbewirtschafteten Autobahn-Rastanlagen, die bislang weiße Flecken auf der Ladelandkarte waren.
Erst der Verwendungszweck und dann das Fahrzeug!
Unabhängig vom Antrieb sollten Sie vor der Anschaffung von Transportern genau bestimmen, welche Ausstattung und Einrichtung den Verwendungszweck erfüllen. Nutzen Sie unsere Checkliste zur Transporterkonfiguration, um Fahrzeuge als passendes Arbeitsmittel zu konfigurieren.
Contra: Was spricht gegen den Einsatz von E-Transportern?
Bei der Anschaffung von Transportern als Arbeitsmittel sind Fehlinvestitionen besonders riskant. Schließlich müssen die Fahrzeuge für die individuellen Nutzungszwecke Ihres Unternehmens geeignet, einsatzbereit und verlässlich sein – sowohl was die Ausstattung als auch was die Antriebsart betrifft. Deshalb müssen Sie gut abwägen, ob die folgenden sechs Argumente den Einsatz von E-Transportern in Ihrem Unternehmen noch ganz oder teilweise ausschließen.
1. Hohe Fahrzeugpreise Im Vergleich zu ihrem Dieselpendant sind E-Transporter in der Anschaffung wesentlich teurer, wie eine Marktübersicht mit technischen Daten und Preisen des ADAC zeigt. Letztendlich sollten Sie aber nicht nach den reinen Anschaffungskosten entscheiden, sondern nach den Gesamtbetriebskosten, ob die Investition in eine CO2-freie Technologie gerechtfertigt ist.
Darüber hinaus kann Ihnen ein CO2-Benchmarking zeigen, ob die CO2-Emissionen in Ihrem Fuhrpark im Branchenvergleich überdurchschnittlich hoch ausfallen und Ihr Unternehmen für eine bessere CO2-Bilanz E-Transporter einsetzen sollte.
2. Noch geringe Ladegeschwindigkeiten Auch wenn es schon Transporter gibt, die innerhalb von 30 Minuten Strom für über 200 km Reichweite an einem Schnellladepunkt laden können, entspricht die Ladegeschwindigkeit vieler Transporter heutzutage noch nicht den Ansprüchen an ein Arbeitsmittel, das schnell einsatzbereit ist. Die gute Nachricht: Auch bei E-Transportern geht der Trend zu einer breiteren Anwendung der 800-Volt-Technologie, die es ermöglicht, in wenigen Minuten mehrere Hundert Kilometer Reichweite nachzuladen.
3. Verhältnis von Reichweite zu Nutzlast und externen Abnehmern Wenn Ihre Transporter schwere Güter befördern oder externe Abnehmer, z. B. Bohrhammer oder Pumpen, über die Fahrzeugbatterie mit Strom versorgen müssen, geht dies immer zu Lasten der Reichweite. Falls an Ihren Einsatzorten keine Lademöglichkeit besteht, sollten Sie nur E-Transporter beschaffen, die über eine ausreichende Batteriekapazität verfügen.
4. Hohe Anfangs-Investitionskosten für Ladeinfrastruktur Ihr Mobilitätsbedarf und Ihr Zugang zu Ladeinfrastruktur entscheiden über die Höhe der Ladekosten in Ihrer Flotte. Wenn Ihre Mitarbeiter am Firmenstandort oder zuhause den eigenen Stromtarif nutzen, ist das Laden meist günstiger als an öffentlichen Ladestationen. Ob und wann sich die hohen Investitionskosten für die Einrichtung einer eigenen Ladeinfrastruktur rechnen, ist abhängig von Ihrem Unternehmensstandort, der logistischen Nutzung Ihrer Flottenfahrzeuge für die Distribution Ihrer Waren und Dienstleistungen und der benötigten Planungssicherheit bei Terminen und Touren.
5. Vielfalt von Ladeanbietern mit unterschiedlichen Preis- und Abwicklungsmodalitäten Ohne eigene Lademöglichkeiten am Unternehmensstandort oder zuhause müssen Ihre Mitarbeiter mit Ladekarten oder per App Strom von Netzbetreibern, Stadtwerken oder Mobilitätsdienstleistern tanken. Beim öffentlichen Ladeangebot ist es nicht einfach, den Überblick über die Tarifmodelle der verschiedenen regionalen und überregionalen Ladesäulenbetreiber– mit und ohne Businesstarife – zu behalten.
6. Lademöglichkeiten innerstädtisch oft nicht ausreichend Auch wenn E-Transporter technisch gesehen öffentliche Ladepunkte für E-Pkw nutzen können, ist die Größe der Parkflächen in Innenstädten oft nur für Pkw, nicht aber für Transporter, schon gar nicht für Zugkombinationen, ausgelegt. Darüber hinaus sind aktuell nur wenige innerstädtische Schnelllademöglichkeiten vorhanden, an denen Strom mit einer Ladeleistung von mehr als 22 kW und bis zu 400 kW geladen werden kann. Somit steigt der organisatorische Aufwand, passende Ladestationen im öffentlichen Raum für größere E-Transporter, insbesondere mit Anhänger, zu finden.
Ladekosten und Kraftstoffkosten vergleichen
Mit unserem Ladekostenrechner können Sie die Ladekosten für unterschiedliche Ladeverteilungen und Strompreise simulieren, auf die gesamte Anzahl Ihrer Flottenfahrzeuge hochrechnen und mit den Kraftstoffkosten Ihrer Verbrenner vergleichen.
Vorbereitung in der Praxis: erste Schritte zur E-Mobilität bei Transportern
Wenn Sie bereits Ihre Pkw-Flotte elektrifiziert haben, wissen Sie vielleicht, dass viele Vorbehalte nur in der Praxis ausgeräumt werden können – oder sich u. U. bestätigen. Um herauszufinden, ob der Einsatz elektrischer Antriebe Ihren unternehmerischen und logistischen Ansprüchen im Tagesgeschäft genügt, beginnen Sie die Umstellung auf Elektromobilität im Transporterbereich in gut geplanten und durchdachten Schritten.
1. Ermittlung geeigneter Fahr- und Streckenprofile mittels digitaler Unterstützung Wir raten Ihnen, die Logistik Ihres aktuellen Fahrzeugeinsatzes im Vorfeld detailliert zu beleuchten. Hierzu sind neben genauen Aufzeichnungen auch digitale Hilfsmittel, wie der temporäre Einsatz einer flexiblen Telematiklösung, sog. Dongle, zu empfehlen. Über diese Schnittstelle zum Fahrzeug können Sie ermitteln, welche Strecken tatsächlich gefahren werden. Erst dann bewahrheitet sich, ob die geringere Reichweite von E-Fahrzeugen wirklich ein K.-o.-Kriterium für Ihren E-Transporter-Einsatz ist oder ob die aktuell möglichen Reichweiten von bis zu 440 km in Ihrem Tagesgeschäft ausreichen.
2. Nutzung von Testfahrzeugen über längere Zeiträume Nach der Datenerfassung für den aktuellen Einsatzfall empfehlen wir, mit Versuchsfahrzeugen vorab definierter Hersteller – auch mit simulierten Beladungszuständen – eine Prüfung im täglichen Einsatz über mehrere Wochen durchzuführen. Treffen Sie entsprechende Absprachen mit Fahrzeugherstellern zur Stellung von Testfahrzeugen.
3. Einbindung elektroaffiner Nutzer und Schulung der Mitarbeiter Neben allen technischen Parametern ist der Faktor Mensch ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zur Elektrifizierung Ihrer Transporterflotte. Schließlich sollten Ihre Mitarbeiter mit dem Werkzeug Transporter auch weiterhin ihre Aufgaben erfüllen können. Motivieren und binden Sie also Mitarbeiter, die für den Einsatz zukunftsorientierter Technologien offen sind, in den Umstellungsprozess – idealerweise i. V. m. einer für den Nutzer kostenfreien Installation eines Home-Chargers – ein. Schulen Sie alle Mitarbeiter kontinuierlich zum Versuchsbetrieb und informieren Sie sie über die daraus entstehenden Lösungsmöglichkeiten im Elektrotransporterbereich.
4. Ausrüstung oder (Lasten-)Simulation des Transporters für das Tagesgeschäft Um herauszufinden, ob E-Transporter im Tagesgeschäft wirklich das leisten können, was Ihre Fahrer brauchen, simulieren Sie den Einsatzzweck so echt wie möglich. So können Sie z. B. einen realitätsnahen Ladungszustand herstellen, indem Sie dafür Prüfgewichte nutzen, die Ihnen Aufbautenhersteller zur Verfügung stellen können.
5. Versorgung externer Abnehmer mit Zusatzbatterie Wenn Sie Werkzeuge im Transporter nutzen und dadurch Strom zu Lasten der Reichweite verbrauchen, können Sie Zusatzbatterien für externe Abnehmer anschaffen.
6. Arbeitsplatzsicherheit gewährleisten Achtung: Bevor Sie überlegen, ein (vermeintliches) Reichweitenproblem, z. B. über den Einsatz eines SUV-Pkw, zu kompensieren, bedenken Sie, dass es sich hierbei nicht um ein Nutzfahrzeug handelt. Die Arbeitssicherheit für Ihre Fahrer kann folglich nicht gewährleistet werden, z. B. weil ein SUV keinen abgeschlossenen Laderaum bietet. Daher ist eine Gefährdungsbeurteilung für diesen „Arbeitsplatz“ durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit unerlässlich.
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Fazit: Die Eignung von E-Transportern zeigt sich vor allem in der Praxis
- Leistung, zulässiges Gesamtgewicht, Nutzlast, Verbrauch, Reichweite, Radstand, Volumen: Um zu entscheiden, ob Sie Ihre Transporter zukünftig in der Elektrovariante anschaffen oder doch beim Dieselpendant bleiben, lohnt sich ein Vergleich der Fahrzeugparameter. Um keine Fehlinvestitionen zu riskieren, müssen Ihre Transporter die Eigenschaften aufweisen, die sich für ihre Einsatzzwecke eignen. Sollten aufgrund der Antriebsart Ihre Mindestanforderungen an Transportereigenschaften nicht erfüllt werden, ist ein erfolgreicher Einsatz in Gefahr.
- Im Vergleich zu Personenkraftwagen fließen bei leichten Nutzfahrzeugen die wesentlichen Faktoren Zuladung, zusätzlicher Strombedarf für externe Abnehmer wie Werkzeuge und Aggregate sowie Logistik und ununterbrochene Betriebsabläufe in die Diskussion um Reichweite mit ein. Unsere beispielhafte Gegenüberstellung zeigt jedoch, dass sich E-Transporter und Dieseltransporter in vielen anderen technischen Eigenschaften bereits deutlich angenähert haben.
- Zu schwer, zu wenig Reichweite, zu lange Ladezeiten – viele Vorbehalte gegenüber Elektrofahrzeugen bewahrheiten sich in der Praxis nicht. Und das Angebot an E-Transportern wird sich in den kommenden Jahren entscheidend weiterentwickeln. Ob der Einsatz von E-Fahrzeugen in Ihrer Transporterflotte schon jetzt Ihren Ansprüchen im Tagesgeschäft genügt und letztendlich wirtschaftlich und nachhaltig ist, zeigt sich im Rahmen einer praktischen Prüfung: Ermitteln Sie geeignete Fahr- und Streckenprofile, nutzen Sie Testfahrzeuge und binden Sie elektroaffine Mitarbeiter ein.
In drei Schritten zur passenden Transporterausstattung
Welche Schritte es braucht, um Transporter für Ihr Unternehmen so auszustatten, dass sie für Ihren Gütertransport geeignet sind und Ihren Mitarbeitern einen funktionalen und sicheren Arbeitsplatz bieten, erfahren Sie in unseren Empfehlungen für eine Transporterkonfiguration.
Quellen
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