Hyundai Ioniq 5 im Test

Im Test: Hyundai Ioniq 5

2 Min. LesezeitAuto & Motor
Mit seiner Erscheinung raubt der Hyundai Ioniq 5 vor allem Kindern der 1980er-Jahre den Atem. Doch der Südkoreaner – diesmal als 4WD – kann mehr als nur Retrofuturismus: ganz schön schnell laden zum Beispiel. Innen überrascht ein luftiges Van-Feeling.
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Wer mit der kantigen Formensprache der 1980er-Jahre aufgewachsen ist – also, Autofan muss man schon auch sein –, hat beim Anblick des Hyundai Ioniq 5 sofort eine Träne der Rührung im Augenwinkel. Erinnerungen an die geliebte Matchboxauto-Sammlung kommen ebenso hoch wie an die Filmreihe „Zurück in die Zukunft“. Ein Vergleich der Rückleuchten mit jenen der Zeitmaschine in Gestalt eines DeLorean DMC 12 lohnt sich! Ein bisserl Golf I GTI ist in dem auffälligen Design auch noch verpackt. Aber das vor allem auf Fotos, denn steht man vor dem Ioniq 5, wird man sich dessen Größe bewusst.

Jössas, den Strom brauchen wir doch!

Mit 4,64 Meter Außenlänge und einer Höhe von über 1,60 Metern ist der Hyundai kein Kleiner. Gut so, da geht sich wenigstens die ganze Familie samt Gepäck aus. 531 Liter Kofferraum sind ein ordentlicher Wert, der für Transporte auf 1.591 Liter erweitert werden kann. Beim getesteten Allradmodell steht zusätzlich noch ein 24 Liter großer Kofferraum vorn bereit. Das von uns bereits getestete Hinterradmodell (Ausgabe 3/2021) bietet mit 57 Litern etwas mehr Stauraum für Kabel oder auch den Vehicle2Load-­Adapter. Mit diesem kann der Ioniq 5 externe Geräte, beispielsweise das E-Bike, mit Strom versorgen. Viele Elektroautofahrer schlagen nun die Hände über dem Kopf zusammen: „Jössas, den Strom braucht man doch selbst!“ Ja eh, aber so schnell wie der Südkoreaner laden kann, ist das nicht so schlimm. 223 kW zieht er aus einer entsprechenden Schnellladesäule – die in den Werksangaben versprochenen 350 kW schafft er zumindest in Österreich derzeit nicht. Dennoch: Auch mit 223 kW gehört der Hyundai zu den Ultraschnellen am Markt.

Hyundai Ionig 5 Liegesitze
Hyundai Ionig 5 Kofferraum

Kindheits-Flashbacks verarbeiten

Wichtig bei Elektroautos ist immer eine gewisse Ehrlichkeit. Man hat schließlich nichts davon, wenn zu Beginn der Fahrt eine Riesenreichweite suggeriert wird, die nicht einzuhalten ist. Auf den Hyundai kann man sich verlassen. 340 Kilometer waren in unserem Winteralltag möglich, wer das Gebläse stärker stellt, sieht sofort, was abgezogen wird. Je nach Einsatzgebiet ist mit 18 bis 24 kWh Verbrauch zu rechnen. Mit dreistufiger Rekuperation und One-Pedal-Driving als vierter Stufe lässt sich Energie ebenso zurück gewinnen wie mit dem Solardach (1.790 Euro). Im Winter im Nordosten Österreichs vielleicht weniger. Da fällt eher der extra Snow-Fahrmodus ins Gewicht. Auch wenn 306 PS am Papier stehen, der sportliche Look wird beim Fahren nicht unbedingt eingelöst, die Lenkung fühlt sich eher künstlich an. Der Ioniq 5 wirkt innen luftig wie ein Van, eine verschiebbare Mittelkonsole bietet entsprechend Platz, wenn jemand auf der anderen Seite aussteigen muss. Hinten gibt es viel Knieraum, nur die Füße finden wenig Platz unter dem Vordersitz. Schlafsitze ermöglichen eine geruhsame Ladepause. So können Kindheits-Flashbacks ganz entspannt verarbeitet werden.

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Hyundai Ioniq 5 Long Range 4WD Top Line

  • Leistung | Drehmoment305 PS (225 kW) | 350 Nm
  • Ladedauer AC | DCca. 6:30 h | ca. 17 min (80 %)
  • Kofferraum | Zuladung531–1.591 + 24 l | k. A.
  • 0–100 km/h | Vmax5,2 s. | 185 km/h
  • Ø-Verbrauch17,7 kWh/100 km (WLTP)
  • Garantie Fahrzeug | Batterie5 Jahre | 8 J. /160.000 km
  • Reichweite (max.) | Batterie430 km (WLTP) | 72,6 kWh
  • Getriebe | Antrieb1-Gang aut. | Allrad
  • Basispreis | NoVAEUR 59.990,- (exkl.)
Veröffentlicht am 10. Jänner 2022 von Severin Karl in Auto & Motor
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Chefredakteur electric WOW
10. Jänner 2022
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